Nachhaltigkeit in der Immobilien­­wirtschaft:
Ein Leuchtfeuer für die Zukunft

12. Oktober 2021

Nur so viele Bäume fällen, wie durch Aufforstung nachwachsen können. Als Hans Carl von Carlowitz 1713 den Begriff der Nachhaltigkeit prägte, ahnte er sicher nicht, welch ein Eigenleben er einmal entwickeln würde. Heute taucht er in nahezu allen Lebensbereichen auf. Beim Kauf von Gemüse. Bei der Anprobe von Kleidung. Und beim Hausbau. Nachhaltigkeit ist alltagstauglich geworden. Gerade die jüngeren Generationen sind sich der umwelttechnischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit sehr wohl bewusst.

Dem Begriff der Nachhaltigkeit liegt das sogenannte Drei-Säulen-Modell zugrunde. Es fußt auf den drei gleichberechtigten Bereichen Ökologie, Soziales und Ökonomie. Heute spricht man häufig sogar von der „starken Nachhaltigkeit“. Der Begriff „starke Nachhaltigkeit“ misst der Ökologie eine grundlegendere Bedeutung zu, weshalb sie dort über die anderen Dimensionen gestellt wird. Der Hintergrund: ohne die Schonung der natürlichen Ressourcen und des Klimas könnten auch die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Kultur nicht im Gleichgewicht bestehen.

Welche Bereiche umfasst Nachhaltigkeit?

Früher lebte der Mensch weitgehend im Einklang mit der Natur. Im Rahmen der Industrialisierung rückten wirtschaftliche Ziele in den Fokus der Unternehmen. Die Folge: zunehmende Ausbeutung von Menschen und enorme Schäden am Ökosystem. 1987 definierte der Brundtland-Bericht, was unter Nachhaltigkeit zu verstehen ist. Die Gesellschaft fördert eine nachhaltige Entwicklung, indem sie ihre aktuellen Bedürfnisse befriedigt, ohne die Lebensgrundlage der zukünftigen Generation zu beeinträchtigen. Seit den 1990er Jahren berufen sich viele Unternehmen bei ihrem Handeln auf das Drei-Säulen-Modell.

Ökologische Nachhaltigkeit: Umwelt- und Klimaschutz im Fokus

Bei der ersten Säule der Nachhaltigkeit steht der Erhalt der Umwelt im Fokus. Um die natürlichen Ressourcen der Erde für nachfolgende Generationen zu sichern, kommt eine ganze Reihe von Maßnahmen in Frage. Beispiele:

  • Verringerung des CO2-Ausstoßes
  • Einsatz von erneuerbaren Energien zur Versorgung von Immobilien
  • Entwicklung von Möglichkeiten zum Stromsparen
  • Minimierung des Einsatzes von giftigen oder gesundheitsschädlichen Stoffen
  • Schutz der Artenvielfalt in der Flora und Fauna
  • Schutz von natürlichen Räumen und der Umwelt

Jeder kann einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit leisten. Das eigene Konsumverhalten hinterfragen, auch in Hinblick auf die Verschwendung der natürlichen Ressourcen. Regionale und ökologische Produkte herkömmlichen Konsumgütern vorziehen. Bewusster mit endlichen Rohstoffen umgehen. Und auch Unternehmen nehmen sich selbst für den Umwelt- und Klimaschutz in die Pflicht.

Ökonomische Nachhaltigkeit: weniger Profitmaximierung, mehr Gemeinwohl

Nachhaltiges Handeln bedeutet auch, dass Unternehmen keine Strategie der Gewinnmaximierung um jeden Preis verfolgen. Sie können ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und dennoch einen angemessenen wirtschaftlichen Erfolg erzielen. Typische Nachhaltigkeitsziele von Unternehmen sind etwa:

  • Entwicklung von Produkten mit langen Lebenszyklen
  • Förderung des fairen Handels
  • Übernahme von ökologischer Verantwortung, etwa durch die Schonung natürlicher Ressourcen
  • Schaffung von guten und fairen Arbeitsbedingungen, auch in globalen Produktionsstätten

Es wird deutlich: Ökonomische Nachhaltigkeit geht häufig Hand in Hand mit ökologischen oder sozialen Aspekten.

Soziale Nachhaltigkeit: bezahlbarer, lebenswerter Wohnraum

Jeder Mensch hat ein Recht darauf, sich frei und friedlich zu entfalten. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ausbeutung, Sklaverei, Kinder- und Zwangsarbeit – Verletzungen der Menschenrechte stehen der Nachhaltigkeit entgegen. Nachhaltige Ziele in diesem Bereich könnten beispielsweise sein:

  • Faire Entlohnung für Arbeit
  • Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und einem lebenswerten Quartier
  • Zugang zu sauberem Wasser
  • Verfügbarkeit von ausreichend Nahrung
  • Chancen auf eine gute Bildung
  • Eine ausreichende soziale Absicherung

Ziel ist eine Gesellschaft, die soziale Spannungen reduziert und ein friedliches Miteinander fördert.

Eine Faust ragt in die Luft, umgeben von Händen, die sie halten.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in der Immobilien­wirtschaft?

Weltweit gehört die Immobilienwirtschaft zu den größten Verbrauchern von Energie und Ressourcen. Rund ein Drittel des Abfallaufkommens und des Wasserverbrauchs geht auf das Konto der Baubranche.

Wie heute gebaut wird, werden die Menschen in Zukunft leben. Und so muss sich auch die Immobilien- und Bauwirtschaft bereits heute am Thema Nachhaltigkeit messen lassen. Das Problem spitzt sich zu: Die Vereinten Nationen schätzen, dass sich die Zahl der heute in Städten lebenden Menschen bis 2030 von 4,2 Milliarden auf rund 5,2 Milliarden erhöhen wird.

Nachhaltige Stadtentwicklung: neue Wohnraumkonzepte im Trend

Viele Menschen wünschen sich, möglichst zentral in einer Stadt zu leben. Doch der Wohnraum ist dort durch die bereits enge Bebauung begrenzt. Und durch die hohe Nachfrage sind selbst kleine Wohnungen in den Innenstädten heute für den breiten Mittelstand kaum mehr bezahlbar. Eine nachhaltige Entwicklung in der Immobilienbranche muss sich deshalb auf die Schaffung von günstigem Wohnraum konzentrieren. Zukunftsfähige Projektentwicklungen zielen aus diesem Grund auf alternative, soziale Wohnkonzepte in den Stadtrandlagen und Speckgürteln der Metropolen ab. Durch die Schaffung nachhaltiger Mobilitätskonzepte und öffentlicher Verkehrsmittel werden auch vermeintlich weniger attraktive Standorte für Wohnungssuchende interessant. Der Fokus liegt auf einer breiten örtlichen Versorgung mit einer gut ausgebauten Infrastruktur.

Nachhaltige Wohnraumkonzepte müssen flexibel bleiben. Heute sind vielleicht in einigen Stadtteilen kleine Studentenwohnungen gefragt. Doch schon in wenigen Jahren könnte sich der Bedarf mehr hin zu Familien entwickeln oder Wohnraum für Senioren gefragt sein. Die nachhaltige Immobilienwirtschaft konzentriert sich auf die Entwicklung innovativer, langfristiger Wohnraumkonzepte, die in den nächsten 50 bis 100 Jahren flexibel genutzt werden können. Durch eine ausgeklügelte Flächennutzung wird der in Städten nicht unbegrenzt zur Verfügung stehende Wohnraum effizient genutzt.

Hände tragen gemeinsam ein Häufchen Erde, in der ein Samen wächst.

Nachhaltiges Bauen: geringerer Energieverbrauch, Ressourcen schonen

Auch die Bauwirtschaft hat als größter Verbraucher von Ressourcen einen wichtigen Anteil am Thema. Im Zentrum der Betrachtung stehen die verwendeten Baumaterialien. So gibt es schon heute einen globalen Engpass bei der Versorgung mit Bausand. Alternativen zu herkömmlichen Baustoffen werden darum immer gefragter.

Problematisch: Bei der Herstellung von Zement entstehen große Teile der globalen CO2-Emissionen. Diese lassen sich durch modernste Verfahren und biologisch abbaubare Zuschlagstoffe deutlich reduzieren. Die Forschung macht Fortschritte bei der Entwicklung „grünen“ Betons. Isolierung wird zunehmend aus Hanf hergestellt. Mit der Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB, German Sustainable Building Council) können Unternehmen der Immobilienwirtschaft ihre Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung sichtbar machen.

Ein wichtiges Thema für die Immobilienbranche ist die effiziente Bauweise. Modernste Bauten mit dem Standard Effizienzhaus Plus setzen ein Zeichen für die Energiewende. Die nachhaltigen Immobilien versorgen sich beinahe autark und zeichnen sich durch höchste Energieeffizienz aus.

Die Förderung der KfW-Bank für energieeffiziente, nachhaltige Gebäude ist ein entscheidender Baustein für die Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche. Wer energiesparend baut oder bestehenden Wohnraum energieeffizient saniert, kann umfangreiche Fördergelder der Bank in Anspruch nehmen. Die Mission ist klar: ältere Immobilien sollen saniert statt rückgebaut werden.

Investition in Immobilien: aber bitte nachhaltig!

Noch stecken nachhaltige Geldanlagen in Deutschland in den Kinderschuhen. Aber weltweit wartet bereits ein Milliardenmarkt auf Investoren, denen nachhaltiges Bauen, der Klimawandel und der Umweltschutz am Herzen liegen. Social Impact Investment ist einer der großen Trends der Finanzbranche. Die Investition in die Projektentwicklung der sozialen Wohnräume der Zukunft bringt den Investoren eine marktübliche Rendite. Und zugleich das gute Gefühl, etwas zu einer nachhaltigen Entwicklung beigetragen zu haben.

Mehrere Personen bei einem Meeting in einem Büro.

Wie setzt sich nyoo für Nachhaltigkeit ein?

Als Tochter der Instone Group, einem der führenden deutschen Wohnraumentwickler, möchte die Nyoo Real Estate GmbH einen Paradigmenwechsel in der Immobilienbranche einläuten. Mithilfe neuester Technologien und der Nutzung der Digitalisierung schaffen die Experten bezahlbaren Wohnraum in urbanen Quartieren und für die Käufer ein echtes Zuhause. Modulare Bausteine, neuartige Planungsprozesse und smarte Gestaltungen sind die Basis für Immobilien, die der Branche ein Leuchtfeuer für die weitere nachhaltige Entwicklung sein werden.

nyoo nimmt seine ökologische Verantwortung ernst. Mit effizienten Baumethoden und der Schonung der Ressourcen stellen sich die Wohnraum-Experten mutig dem Klimawandel entgegen. Zugleich haben sie aber auch ein gesellschaftliches Sendungsbewusstsein. Bezahlbaren Wohnraum zum Wohle aller – das ist das Ziel von nyoo.

Anm. d. Red.: Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und versuchen, Sie regelmäßig über Änderungen auf dem Laufenden zu halten.

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2021-10-28T09:41:44+02:00
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